Das Schloss (auch bekannt als Casteddu de Susu auf Sardisch und Castello Superiore auf Italienisch) ist das Hauptgeschäftsviertel der Stadt Cagliari. Es liegt auf einem dominanten Kalksteinhügel, etwa hundert Meter über dem Meeresspiegel.
Dieses Viertel wurde im 13. Jahrhundert von den Pisanern gegründet, die es zu einer Festung mit Mauern, Türmen und Bastionen machten. Hier wurden die Sitze der zivilen, militärischen und religiösen Macht von der alten judikalen Hauptstadt Santa Igia, die von den Pisanern zuvor zerstört worden war, übertragen, was das Ende des Giudicato di Càlari markierte.
Seitdem war das Viertel Castello das Zentrum der Macht und des Adelswohnens unter jeder Herrschaft, von den Pisanern (13. - 14. Jahrhundert) über die Aragonesen-Spanier (14. - 18. Jahrhundert) bis hin zu den Piemontesen (18. - 19. Jahrhundert) und bis zum Zweiten Weltkrieg. Das Viertel Castello ist so eng mit der Stadt selbst verbunden, dass sie auf Sardisch Casteddu genannt wird. Auch heute noch gelangt man durch die alten mittelalterlichen Tore in das Viertel, die sich in den Mauern befinden, die einen Großteil des Castello umgeben und es vom Rest der Stadt isolieren.
Die Mauern, die das Viertel Castello umgeben, umfassen den Elefantenturm und den San Pancrazio-Turm.
Derzeit beherbergt das Castello wichtige Institutionen wie die Präfektur und das Stadtratsgebäude der Metropolitanstadt Cagliari, die sich im Königspalast auf dem Palazzo-Platz befinden.
Die Pfarrgemeinde des Castello ist der Heiligen Cecilia gewidmet und hat ihren Sitz in der Kathedrale, der Hauptkirche des Erzbistums Cagliari. Auch die Universität von Cagliari hat ihren Hauptsitz im Viertel Castello, in einem Palast aus dem 18. Jahrhundert, der die Büros der Rektorats beherbergt.
Das Viertel Castello bietet zahlreiche Gründe für einen Besuch, sowohl wegen der vielen historischen und künstlerischen Zeugnisse, die es beherbergt, als auch wegen der charmanten Orte, die man beim Spaziergang durch die engen Gassen, Treppen und Plätze entdecken kann, die sich wie Terrassen mit zauberhaften Ausblicken öffnen. Die dunklen Winkel der Paläste, einst prächtige Adelsresidenzen und heute oft faszinierende Zeugnisse vergangener Epochen, verleihen einen Hauch von dekadentem Charme.