Die Ortschaft Calci erhebt sich am Fuße der Pisaner Berge (Monte Pisano) vor der Pisaner Ebene und dem Meer. Der Ort ist durch mehrere Ortsteile charakterisiert, die sich entlang zweier Talebenen ausbreiten, die von Calci und die von Montemagno. Durch beide fließen die entsprechenden Bäche Zambra di Calci und Zambra di Montemagno. Seit dem Mittelalter wurde das Wasser der beiden Flüsschen in einen Kanal aus Mauerwerk geleitet, genannt Aldio. Dieser erlaubte die Entwicklung und den Einsatz von Mühlen und Ölpressen, die mit Wasserrädern betrieben wurden. Es entstand auch die Kunst der Wollverarbeitung, der Olivenherstellung und die Lese von Myrte (auch mortella genannt), die, sobald sie zermahlen waren, zum Gerben von Leder dienten. Die erste Erwähnung einer Mühle stammt aus dem Jahr 1057. Das Schicksal Calcis folgte im Mittelalter dem der Republik Pisa, die es mit Holz für deren Schiffsbau belieferte. Neben den Kirchen und Klöstern verfügte Calci über Burgen und Wehrtürme, die Calci zu einem strategischen Ort machten. Dennoch fiel Calci 1406 gemeinsam mit Pisa unter die Herrschaft von Florenz, erlangte in den Jahren 1431 und von 1494 bis 1509 jedoch wieder seine Unabhängigkeit. Im Jahre 1530 mit dem Ende der Republik Florenz wurden Calci und der Staat Pisa gemeinsam mit Florenz dem Großherzogtum Toskana einverleibt. 1776 wurde Calci erneut der Kommune von Pisa zugeordnet, von der sie vorher getrennt war, weil sie mit Vicopisano vereint worden war. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im Calcesaner Tal 124 Mühlen und 34 Ölpressen, im Jahr 1867 wurde Calci autonome Gemeinde und 1884 konnte sich auch Montemagno wieder mit Calci vereinen. Die ersten Anzeichen für den Niedergang der Mühlenwirtschaft zeigten sich mit der Einführung von Steuern, der gleichzeitigen Einführung und Konkurrenz durch Mühlen, die mit stärker industriellen Methoden arbeiteten, und dem Einsatz der elektrischen Energie, die hier im Jahre 1914 ankam. Im Jahr 1887 wurde die Eisenbahn eingeweiht, die Calci mit Navacchio und Pisa verband. Nichtsdestotrotz konnte der wirtschaftliche Niedergang nicht gestoppt werden, er verstärkte sich im Gegenteil sogar durch die beiden Weltkriege. So wurden fast alle Mühlen und einige Ölpressen abgerissen und zu Wohngebäuden umgewandelt. Einzig die Lederverarbeitung wurde weiter geführt und so wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Calci das für Kleingeld vorgesehene Portemonnaie in Form eines Schuhabsatzes erfunden. (Text von Ferruccio Bertolini)
Via Della Certosa Calci, 2 - Rezzano, Calci (PI) - Richtungen
P.I. 01380880508
Nationale Identifikationsnummer IT050003B5F6X97VVA
Regionale Identifikationsnummer 050003AAT0006